Zurück in Bonn

Neue Webseite Polikliniken
Die neue Webseite der Polikliniken Espíritu Santo in Arequipa, Peru.

In den vergangenen Wochen beschäftigte uns die Situation in Peru sehr und wir mussten aufgrund der landesweiten Unruhen die Planungen für einige unserer Projekte verschieben bzw. für einen gewissen Zeitraum aussetzen.

So habe ich im Januar verstärkt in den Polikliniken Espíritu Santo in Arequipa mitgearbeitet und u. a. sowohl die alte Webseite der Polikliniken aktualisiert als auch die neue Webseite gestaltet (ink. Fotoshooting für aktuelle Bilder der Kliniken). Weiterhin war ich als Übersetzer tätig, wenn es darum ging den deutschen Freundeskreis der Polikliniken über die aktuelle Situation in Peru zu informieren.

Parallel dazu haben wir uns im Vorstand entschlossen, einen Antrag auf Zulassung als Träger im Internationalen Jugendfreiwilligendienst (IJFD) zu stellen. Die Ausarbeitung des Antrags, das Formulieren unseres Pädagogischen Gesamtkonzeptes sowie weiterer Unterlagen und die Absprache mit verschiedenen Partnern nahmen dann einige Tage in Anspruch.

Nun sind wir bereits seit Ende Januar als Träger im IJFD durch das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) zugelassen. Anfang Februar folgte dann der Anschluss an die zentrale Stelle AGIAMONDO für den IJFD, die eine Art Trägerverbund zur Qualitätssicherung im IJFD darstellt.

Bei CADSE in Cochabamba.

Da sich die Situation in Peru im Februar minimal verbesserte und sich die gewaltsamen Proteste zunehmend auf die Region Puno beschränkten, setzten wir die Planung für unser Projekt der Nachhaltigen digitalen Schule fort und verglichen u. a. die Angebote verschiedener Gartenmärkte für Obstbäume.

Mitte Februar bin ich dann zu einem weiteren Projektbesuch aufgebrochen: diesmal ging es (aufgrund der anhaltenden Straßenblockaden in Puno) über Chile nach Cochabamba in Bolivien. Dort unterstützt der 2020 gegründete deutsche Verein Aquisito e. V. das Kinder- und Jugendzentrum CADSE. CADSE betreut Kinder und Jugendliche aus Cochabamba aber nicht nur bei den Hausaufgaben oder bietet verschiedenste Aktivitäten (Umweltbildung, Ausflüge, …) an, sondern unterstützt auch die Unidad Educativa Yugoslavia, eine Schule in Cochabamba. Da wir im IJFD auch mit Aquisito e. V. zusammenarbeiten möchten, bieten sich CADSE und die Unidad Educativa Yugoslavia auch als mögliche Einsatzstellen für zukünftige IJFD-Freiwillige an.

Während der Zahnuntersuchung.

Als nächstes stand eine medizinische Kampagne der Polikliniken Espíritu Santo im Colegio Ludwig van Beethoven in Arequipa an, bei der die Schülerinnen und Schüler zahnmedizinische und augenheilkundliche Kontrolluntersuchungen kostenfrei erhalten konnten. Etwa 150 Schülerinnen und Schüler der Partnerschule nahmen dieses wunderbare Angebot an. Daneben hat bereits im Januar unser neues Projekt Sonrisas zur guten medizinischen Versorgung der Schülerinnen und Schüler mit Fokus auf die Fachbereiche Zahnmedizin, Augenheilkunde (inkl. Augenoptik) und Kinderheilkunde sowie Leistungen des Labors und der Apotheke begonnen.

Beim Pflanzen der Obstbäume in Arequipa.

Nachdem wir bereits Anfang Februar die Planungen für die Grünanlagen (Projekt Nachhaltige digitale Schule) fortgesetzt hatten, folgte dann Ende Februar endlich die Pflanzung einiger Obstbäume (u. a. Cherimoya, Lúcuma, …) und die Installation neuer Zäune für die Grünanlagen. In den kommenden Wochen werden hier noch ein paar weitere Arbeiten durchgeführt werden. Und auch ein weiterer Teil des Projektes, die Anschaffung neuer Computer für das Colegio Ludwig van Beethoven, nahm langsam konkrete Formen an: Ein Hersteller von Notebooks und PCs wird uns 35 Endgeräte für die Schule in Peru spenden. Ebenso durch die Proteste und Unruhen verzögert ist die Planung für Photovoltaikanlage auf einem Dach der Schule: hier konnten wir aufgrund der aktuellen Situation in Peru bisher erst einen Kostenvoranschlag einholen.

Nun bin ich nach mehr als 24 Stunden Reise wieder in Bonn angekommen. Der Abschied von meiner sehr herzlichen Gastfamilie und den vielen neuen Freunden und Projektpartnern in Peru und Bolivien fiel mir sehr schwer, gerade in der aktuellen politischen/gesellschaftlichen Situation in Peru. Die gut vier Monate dort vergingen wie im Flug und wahrscheinlich erst in ein paar Wochen werde ich richtig realisieren, wie viel wir in dieser Zeit in unseren Projekten geschafft haben, trotz dieser schweren Krise Perus und den damit verbundenen Einschränkungen bzw. Verzögerungen.

Ich bin gespannt auf die nächsten Wochen, denn schließlich bleiben mir nun nur noch etwa vier Wochen, um meinen Aufenthalt in Peru und Bolivien nachzubereiten und Projekte abzuschließen.

Loading

Nach oben scrollen